Backstage. Abseits des Rampenlichts – mit Theresa Ziegler. Teil I
Diesmal beschäftigen wir uns bei >>Backstage. Abseits des Rampenlichts<< mit dem Arbeitsbereich einer Musikjournalistin und haben dafür Theresa Ziegler zum Podcast-Interview getroffen. Sie ist Journalistin und Chefredakteurin bei AUX, einer österreichischen TV-Show für Music & Culture. Wir haben mit ihr im ersten Teil unseres Interviews darüber gesprochen, wie sie zum Musikjournalismus kam, was die ‚Greater Vision‘ hinter AUX ist und was ihr an ihrem Beruf besonders gefällt.
Von Clara Pacher
Theresa Ziegler ist in der bayrischen Kleinstadt Straubing in einem besonders musikalischen Haushalt aufgewachsen: Ihr Vater ist Musiker von Beruf und ihre Mutter ebenso musikbegeistert. Daher gab es in ihrer Kindheit von Jazz und Klassik über Kirchen- und Blasmusik bis hin zu den Lieblings-Powerballaden ihrer Mutter nahezu alles zu hören, was die musikalische Palette so hergibt. Aufgrund dieser Sozialisation scheint es wenig überraschend, dass Theresa Ziegler später ein musisches Gymnasium besuchte. Dort spielte sie Klavier und Klarinette, bekam Gesangsunterricht und trat als Sängerin einer Big Band auf.
Die journalistische Prägung kam von ihrer Tante, die in der Redaktion einer lokalen Tageszeitung arbeitete. Während ihres Studiums über Medien und Kommunikation an der Universität Passau machte Theresa Ziegler in selbiger Redaktion bereits erste Erfahrungen im Bereich Journalismus.
Mit der Mission Musikjournalistin zu werden zog sie 2016 nach Wien. Wenig später begann sie ein Praktikum bei The Gap und war dort von April 2019 bis Dezember des darauffolgenden Jahres als Chefredakteurin tätig. In der Zwischenzeit hat sie außerdem das RRRIOT Festival 2018 mit aufgebaut und in der Agentur Kathe Konzeptbüro als Social-Media-Managerin gearbeitet. Im Jänner diesen Jahres begann sie schließlich ihre Tätigkeit als Chefredakteurin bei dem neu gegründeten TV Magazin AUX.
AUX ist wie bereits erwähnt eine österreichische TV-Show für Music & Culture. Doch was soll man sich darunter vorstellen?
Das in etwa zehnköpfige Team macht Fernsehen von jungen Leuten für junge Leute. Einmal pro Woche erscheint ein 40-minütiger Beitrag zu popkulturellen Themen, die den soziokulturellen und gesellschaftspolitischen Diskurs auf sozialen Medien wie Instagram oder TikTok abbilden wollen. Dazu gibt es dann beispielsweise Beiträge über die Entwicklung von Nacktbildern im Internet in den letzten Jahren, Gespräche mit TikToker*innen über Tanz auf Social Media und Episoden zu Themen wie Klimaaktivismus, True Crime oder Psychodelika.
Aber auch Musikbegeisterte werden fündig bei AUX: Es gibt eine große Bandbreite an Beiträgen mit diversen Künstler*innen aus und um Österreich. So findet man beispielsweise Live-Sessions, Interviews und Episoden zu Themen wie Musik & finanzielle Freiheit oder Kunst & Studieren.
Um wirklich jede Woche einen solchen Beitrag zusammen zu stellen, durchlaufen Theresa Ziegler und ihr Team einen sehr strukturierten Prozess. Auf die Frage, wie denn ein typischer Tag bei ihr aussehe, hat Theresa Ziegler keine Antwort. Dafür lasse sich eine typische Woche sehr wohl abbilden: Es gibt immer einen Tag, an dem sich die Redaktion trifft, um mit Produktion und Postproduktion eine neue Folge zu brainstormen sowie einen Tag, an dem die Episode weiter konkretisiert wird. An einem weiteren Tag wird die Folge zum Sender getragen und dort präsentiert. Dann gibt es noch Tage, an denen man im Studio sowie im Tonstudio arbeitet, bis die Sendung letztendlich ausgestrahlt wird.
Bei all diesen Dingen ist es die Aufgabe von Theresa Ziegler, den Überblick zu behalten, weswegen sie ständig mehr als nur eine Folge im Kopf hat. Dort schwirren meist fünf bis sechs Episoden herum.
Die Tätigkeiten von Theresa Ziegler bei AUX beschränken sich jedoch nicht auf den Aufgabenbereich einer Chefredakteurin. Sie erledigt durchaus auch operationale Angelegenheiten einer Redakteurin, wie das Recherchieren zu bestimmten Themen, das Schreiben von Skripten und das Vertonen vieler Beiträge auf AUX.
Theresas Job ist also abwechslungsreich und planbar zugleich, was sie als sehr angenehm empfinde. Auf die Frage, was ihr außerdem an ihrem Beruf besonders gefällt, entgegnet Theresa Ziegler, dass sie es als Privileg wahrnehme, sich beruflich mit den Dingen zu beschäftigen, die sie auch privat beflügeln. Es handelt sich dabei um Dinge, die sie bereits als Kind begeistert haben, zu denen sie starke Meinungen hat und über die sie stundenlang diskutieren könnte.
Foto: Oskar Fischer