Positive Überraschungen

Am 8. Dezember ist die Band Silbermond im Wiener Gasometer zu Gast. Wie schon bei vergangenen Silbermond-Touren konnten sich Bands als Vorbands für die Konzerte bewerben. backbeat traf den Schlagzeuger Bernhard Spitzl, der die Ausschreibung für das Wienkonzert mit seiner Band Freilaut gewonnen hat.

Erzähle bitte etwas über Freilaut...

Freilaut gibt es jetzt seit circa vier Jahren. Die Band ist aus Climax hervorgegangen. Mit dem neuen Bandnamen hat sich auch unser Stil verändert. Während Climax noch stark vom Grunge und Bands wie Silverchair, Nirvana und Incubus beeinflusst war, wollten wir mit Freilaut etwas Neues ausprobieren und sind in Richtung Deutschrock gegangen. Wir haben auch einen zweiten Sänger dazugeholt.

Wie läuft's mit der Band?

Seit zwei Jahren haben wir einen Deal mit Universal, die uns dieses Jahr unterstützt haben ein Album aufzunehmen. Wir wissen aber noch nicht, wann es released wird. Aber wir freuen uns schon sehr auf die Veröffentlichung.

Hat sich durch den Deal innerhalb der Band etwas verändert?

Außer, daß wir die Arbeit mit der Band noch etwas professioneller sehen – weil man sich ja doch umso mehr bemühen muß, eine gute Arbeit abzuliefern – hat sich bei uns durch den Deal eigentlich nichts geändert.

Wie seid zu eurem Gig als Vorband von Silbermond gekommen?

Für den Silbermond-Gig im Gasometer haben wir uns einfach beworben. Die Band macht solche Ausschreibungen ja öfter, in denen man sich als Vorband bewerben kann. Wir haben ein Demo mit fünf Liedern und einem Video hingeschickt und Silbermond selbst haben uns dann eine e-Mail geschrieben, daß wir von ihnen ausgesucht worden sind. Ein Monat vor dem Konzert ist das natürlich etwas knapp, aber wir freuen uns schon darauf.

Wie lang werdet ihr Spielzeit haben?

25 Minuten. Dadurch haben wir natürlich versucht ein Programm zusammenzustellen, das kompakt und auch soweit möglich auf Silbermond abgestimmt ist.

Habt ihr von Silbemond auch genauere Informationen bekommen, wieso die wahl auf euch gefallen ist?

Nein, wir haben eigentlich nur die Info-Mail bekommen, daß sie uns ausgesucht haben und was wir für das Konzert alles mitbringen sollen.

Bereitet ihr euch für den Gig anders vor als für andere Auftrtitte?

Klarerweise proben wir momentan besonders intensiv, weil es ein sehr wichtiger und großer Auftritt für uns ist. Aber grundlegend anders, als für andere Gigs, bereiten wir uns nicht vor.

Hattet ihr schon einmal einen vergleichbaren Gig?

Letztes Jahr haben wir im Rahmen der Europameisterschaft in St. Pölten vor circa 2000 Leuten gespielt und dieses Jahr am Donauinselfest. Aber ich denke das Konzert mit Silbermond könnte unser größtes werden.

Habt ihr besondere Erwartungen?

Der Idealfall wäre natürlich, daß wir Silbermond von uns überzeugen und sie uns in Zukunft vielleicht noch öfter als Vorband engagieren wollen. Schön wäre es auch, wenn wir den Leuten im Publikum im Gedächtnis bleiben. Als Vorband vor so einer bekannten Band hat man zwar keine leichte Aufgabe die Leute zu erreichen, aber im Endeffekt kann man eigentlich nur positiv überraschen, zu verlieren hat man nicht viel.

Seit wann spielst du eigentlich Schlagzeug?

Ungefähr seit 10 bis 12 Jahren. Das meiste hab ich mir selbst beigebracht. Außerdem habe ich das Glück gehabt, daß ich gleich nach einem Jahr in eine Band gekommen bin – eben Climax – und dadurch war für mich eigentlich immer die nötige Begeisterung und Motivation da. Vor ungefähr drei Jahren habe ich begonnen Unterricht zu nehmen, um mich noch weiter zu verbessern.

Was war für dich in deiner Entwicklung als Schlagzeuger bisher wichtig?

Prinzipiell finde ich es einfach wichtig, daß man als Schlagzeuger versucht in mehreren Bereichen tätig zu sein und sich für verschiedene Musikstile zu interessieren. Man kann überall was mitnehmen und lernen. Deswegen habe ich auch eine zweite Band, mit der ich mich im progressiven, experimentelleren Rockbereich bewege. Schlagzeug-Spielen wird mich wahrscheinlich mein Leben lang begleiten. Besonders spannend finde ich es, daß man sich am Instrument immer weiterentwickeln kann.

Interview: Matthias Rigal
Fotos: mit Genehmigung von Bernhard Spitzl