Assim Records – ein Label, das du kennen solltest

Mit Assim Records gibt es ein neues spannendes Label in Österreich. Sie sorgten in der vergangenen Sommersaison bereits für mehrere schöne Songs, die uns jetzt schon nicht mehr aus dem Kopf gehen. Doch wer steckt hinter dem Label und welche Bands haben sie am Roster? BACKBEAT hat es für euch rausgefunden.
Artikel: Patrick Tilg

Nach der Label Launch Party im GrillX, kurz vor dem Sommer, dachte man sich auf Grund der nicht zu stoppenden Nebelmaschine kurz – viel Rauch um Nichts. Doch ganz im Gegenteil, seit Assim Records plötzlich in den Medien aufgetaucht ist, sorgten sie nicht nur für viel Rauch, sondern sie präsentierten eine Hand voll richtig gelungener Pop-Musik. Ob Neon Neets Glitch Pop Debüt-Single „Extension“ oder die Sky Gaze-Geburtsstunde „Walk The Talk“ von Good Wilson. Ob die österreichischen Routiniers Steaming Satellites mit ihrer Blues-Rock Nummer „Running Out Of Time“ oder das Electro-Pop Duo MYNTH mit ihrem trip-hopigen „Casablanca“ – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Jedem Projekt kann man das Prädikat wertvoll umhängen und alle bewegen sich im Kosmos der sogenannten „FM4-Musik“. Von verschraubten Beats und düsteren Synthesizern, bis zu erdigen Gitarren und Indie-Grooves. Doch wer steckt eigentlich hinter Assim Records?

Der Musiker Mario Fartacek, manchen bekannt von MYNTH und Good Wilson, hat das neue Wiener Tochter-Label von Seayou Records gemeinsam mit Ilias Dahimène, Valentin Eder und Theresa Langner ins Leben gerufen. Als Musiker_innen-Kollektiv und Label wollen sie nun in verschiedensten Kombination für einen Hit nach dem anderen sorgen. Das gelingt ihnen bis jetzt auch gar nicht schlecht.

Aber um nicht nur vom Label zu erzählen, sondern auch von den Künstler_innen, wollen wir uns nun also einen Artist näher anschauen. Das noch sehr junge Tiroler Produzenten-Duo Neon Neet klingt nach gut produziertem düsterem Electro-Pop. Sie selbst nennen ihre Musik Glitch-Pop und das scheint auch tatsächlich sehr treffend. Wenngleich die beiden Songs fast zu fehlerfrei und schön sind, um als Glitch durchzugehen. Neben dem geschickten Songwritting, dem urbanen Sounddesign und der spannenden Stimme des Sängers stecken allerdings auch noch einige bekannte Namen aus der heimischen Musikszene hinter den Songs. Produziert wurden sie gemeinsam mit Mario Fartacek. Den Mix durfte Alex Lausch von der Band LAUSCH machen. Sehr feine Allstar-Besetzung also, die sich hinter einem Sound verbirgt, der durchaus in Londoner Underground Clubs laufen könnte.

Ende August haben sie ihr zweites Musikvideo „Loop You“ released. Der Song thematisiert das schwierige Thema Suizid und schließt inhaltlich an der ersten Single „Extension“ an. Im Abspann rufen sie dazu auf sich in Krisensituationen Hilfe zu suchen. Aber am besten wir lassen die beiden selbst zu Wort kommen:

„Wir sind der Meinung, dass man den aktuellen Zustand der emotionalen oder psychischen Verfassung von einer anderen Perspektive betrachten sollte. In unserem Musikvideo schauen wir von außen in ein Auto hinein, in dem sich Szenen eines Lebens einer Teenagerin abspielen. Aus der Sicht der Hauptdarstellerin geht die Welt unter – sie ist verzweifelt, isoliert und kämpft sogar mit Suizidgedanken. Von außen betrachtet denkt man sich: die erste große Liebe, Beziehungsstress, Herzschmerz – das macht so gut wie jeder Teenager und jede Teenagerin durch. Gerade in solchen Situationen kann man sich in der eigenen Haut gefangen und von der Außenwelt missverstanden fühlen, gleichzeitig aber dringend mit jemanden reden wollen.

Für viele Menschen sind psychische Probleme immer noch ein Tabu-Thema, dementsprechend kann es schwierig sein, sich Depressionen einzugestehen. Uns ist es ein Herzensanliegen alle Menschen, die unter Depressionen leiden dazu zu animieren, professionelle Hilfe aufzusuchen. Probleme von einer anderen Perspektive zu sehen, kann Leben retten.“ (Neon Neet)

Von Neon Neet werden wir in nächster Zeit also bestimmt noch mehr hören. Und vermutlich nicht nur in Österreich, denn ihre Musik klingt größer als es die österreichische Musiklandschaft vermuten ließe. Dasselbe kann man übrigens guten Gewissens auch von den anderen Assim Bands behaupten.

 

Presse: Assim Records  |  Grafik: © Fanny Seiwald  |  Foto: © Julian Lee­Harather/soju.studio