Alles geben und das Beste hoffen
Die Siegerband des diesjährigen Bandwettbewerbs Local Heroes Austria heißt Mother’s Cake. Schlagzeuger Jan Haußels wurde von der beatboxx-Jury zum besten Schlagzeuger des Finales gekürt.
Mit ihrer Musik und mit ihrer energiegeladenen Live-Show spielte sich die Tiroler Band in die Herzen von Jury und Publikum. Damit haben sie nicht nur in Österreich groß abgeräumt, sondern werden auch beim Europafinale in Ungarn mit dabei sein. Die Konkurrenz im Finale in der Arena Wien war stark, doch am Ende setzten sich die Drei von Mother’s Cake mit ihrer Mischung aus Groove, Funk, aber auch einer ordentlichen Portion Progressivität und Härte (Vergleiche mit Bands wie den Red Hot Chili Peppers oder Primus liegen nahe) und nicht zuletzt mit ihrem sympathischen und ungezwungenen Auftreten durch. Im backbeat-Interview erzählt Schlagzeuger Jan Haußels etwas mehr über den Wettbewerb, seine Band und seinen Werdegang als Schlagzeuger.
Was sind – rückblickend – Deine Eindrücke vom Local Heroes? Was war für Dich positiv, was negativ?
Tatsächlich fällt mir da nichts Negatives ein. Positiv waren vor allem die vielen sympathischen Leute, die wir getroffen haben. Das hat schon in den Vorrunden in der „Livestage“ in Innsbruck begonnen und hat sich bis ins Finale gezogen. Super fanden wir auch das System bei dem das Publikum für zwei Bands abzustimmen hat. Ich denke so erreicht man eine noch objektivere Meinung des Publikums.
Sind Dir im Verlauf des Wettbewerbs regionale Besonderheiten aufgefallen, was die Bands angeht?
Regional kann ich nicht so viel aussagen, da wir die ersten drei Runden in Tirol gespielt haben. Dort war es aber vor allem die große Anzahl an Metalbands, die mir aufgefallen ist.
Gibt es Bands, die Dir persönlich besonders gefallen haben?
Besonders gefallen haben mir Kalumeto und All Faces Down. Kalumeto, weil sie nicht zuletzt durch ihre Zusammensetzung sehr interessant sind und All Faces Down , weil sie einfach die krasseste Bühnenshow von allen haben. Das hat mich bei denen auch schon beim ILA (International Live Award) umgehauen.
Wie lange gibt es Mother‘ s Cake schon und wie würdest Du Eure Musik beschreiben?
Uns gibt es jetzt seit fast 1 ½ Jahren. Ich würde unsere Musik als groovig/funky mit einem Hang zu hartem, aber stellenweise auch progressiven Rock bezeichnen. Am besten, man hört sich mal ein ganzes Konzert von uns an – dann weiß man, glaube ich, wovon ich rede.
Hast du noch andere Projekte neben Mother‘ s Cake bzw. in welchen Bands hast du bisher gespielt?
Momentan habe ich kein anderes Projekt. Ich hoffe aber, dass sich da vielleicht mal etwas ergibt. Nicht auch zuletzt um neue Erfahrungen zu sammeln. Sonst habe ich bisher nur in einer Schulband gespielt mit der wir unseren Maturaball unterhalten haben. Das war aber auch nur ein sehr kurzlebiges Projekt und wird der intensiven musikalischen Arbeit einer Band nicht gerecht.
Seit wann spielst Du eigentlich schon Schlagzeug?
Seit nun schon sechs Jahren.
Und wie bist du dazu gekommen?
Ich habe von meinem achten bis zum vierzehnten Lebensjahr Geige gespielt. Das hat mir auch sehr gefallen, nur leider gab es da eine Unstimmigkeit zwischen Lehrer und Schüler, sodass ich erst mal nicht mehr gespielt habe. Da ich dann komplett aufgehört habe Musik zu machen und meine Eltern das nicht mit ansehen konnten, durfte ich das Instrument meiner Wahl erlernen. Da ich schon als kleiner Bub vom Trommeln träumte, fing ich dann schließlich mit 16 an zu spielen.
Wie hast du’s gelernt? Autodidakt? Privatunterricht? Studium?
Die ersten drei Jahre hatte ich eine sehr gute Schule bei Peter Kumpf. Der hat mir dann auch ganz schnell die Flausen aus dem Kopf getrieben und mir eine super Technikschule geliefert. Leider hatte ich nach meinem Schulabschluss keine Zeit mehr und so hörte ich auf Unterricht zu nehmen und auch zu spielen. Richtig angefangen zu üben habe ich parallel zur Entstehung von Mother’ s Cake, da nichts so sehr motiviert wie in einer Band zu spielen. Seitdem lerne ich autodidaktisch, werde aber wahrscheinlich ab Oktober im Drummer’s Focus in Salzburg Unterricht nehmen.
Gibt’s Schlagzeuger, die Dich besonders beeinflussen/beeinflusst haben?
Unzählige! Das extrem schnelle Spiel von Thomas Pridgen, der Groove von David Garibaldi oder die fast schon melodische Art zu trommeln von Gavin Harrison. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Einflüssen, da ich glaube, dass einen nichts so sehr weiter bringt wie Musik mit ihren dazugehörigen Beatideen zu studieren. Außerdem muss ich noch Youtube als Einfluss erwähnen. Was man dort an noch unentdeckten Drummern finden kann ist fast schon unheimlich.
Was sind Eure nächsten Pläne mit der Band?
Alles zu geben und auf das Beste zu hoffen!
Dem kann man sich nur anschließen und ebenfalls auf das Beste für diese sympathische und talentierte Band hoffen.
Interview: Matthias Rigal
Foto: Jan Haußels