Tina, simply the best!
Tina Turner die Grande Dame des Rock´n Roll gastierte vergangenes Wochende, an zwei ausverkauften Abenden, in der Wiener Stadthalle und zeigte das auch mit 69, lang noch nicht Schluss sein muss.
Vor dem Konzert schwingt gute Stimmung durch den Saal. Die Besucher sind fröhlich, die Augen leuchten. „Hast du die Bilder von ihr mit den Dreiviertel-Hosen gesehen“, „Drei Stunden soll es dauern und das ist für eine 69-jährige nicht schlecht“, „Ihre Stimme soll ja noch immer unglaublich rockig sein“ hört man mal da, mal dort. Schon am Weg zur Stadthalle, in der U-Bahn spricht alles von Tina, Tina Turner in Wien…
Als der rote Samtvorhang fällt und Tina auf einer Empore nach oben schwebt, wird Tina mit tosendem Applaus von ihren Gästen begrüßt, noch bevor die Rockröhre zum Singen kommt. Mit all I want is a bit of reaction eröffnet Tina das energiegeladene Konzert. „Is everybody allright? I want you to have a good time and show us something of the time in past” und die Stadthalle bebt.
Im schulterfeien schwarz glänzenden Top und Stöckelschuhen fegt Tina zu Steamy Windows, River Deep, Mountain High über die Bühne. Mit geschmeidig schnellen Bewegungen ist Tina den 4 Background-Tänzerinnen nichts hintennach.
Ein Schlagzeug, zwei Gitarren, Keyboard, Saxophon, sowie zwei Background-Sängerinnen begleiten die einzigartige Rockröhre, die die Stimmung immer weiter anzukurbeln vermag. Die Leute zwischen den Reihen tanzen zu What you get is what you see. Schon zu den ersten Takten zu What´s love got to do with it singt das Publikum, doch als Tina dann im roten Mini die Bühne betritt, vibriert die gesamte Halle unter dem schweren Fußgetrampel.
„I still like it rough and now I want all woman and girls in this house sing this song“ fordert sie Frauen und Männer abwechselnd zum Mitsingen zu Typical male auf. Die Konzertbesucher steigen sofort darauf ein. Hauchiger Soul wird bei Private dancer, durch wunderbare Saxophon- und Gitarrensolos untermalt. Gefolgt von einer heiß feurigen Bühnenshow zu We don´t need another hero.
Der Einstieg nach der kurzen Pause ist gemütlich, Since we have been together und eine Balladenversion von Help der Beatles. Tina sitzt im goldenen Kleidchen inmitten der Bühne umringt von ihren Tänzerinnen, einer akustischen Gitarre und zwei Trommeln. Doch spätestens bei Addicted to love in knappen Fransenröckchen, I can´t stand the rain und Jumpin Jack Flash von den Stones ist alles wieder in Bewegung. Mit überdimensionaler Linse und Bond-Tanzperformance wird dem Soundtrack Goldeneye Tribut gezollt.
Mit minutenlangem Applaus und Standing Ovations bedankt sich das Publikum für The Best. „Thanx, I have never got such response“. Abschließend heizt Tina ihren Gästen nochmals kräftig mit Proud Mary und Nutbush Citiy Limits ein, während sie auf einem Steg über ihren Fans schwebt und tänzerisch nochmals Gas gibt.
Am Ende bleibt die Erinnerung an einen energiegeladenen Abend mit guter Musik, Show und Tanz und dem Wissen das Tina Turner noch immer zu the bests ihres Genres zählt.
Bericht: Michaela Neumayr
Foto: Tina Turner live